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Eine Zukunft ohne Therapieberufe?

Eine Zukunft ohne Therapieberufe?
Studierende des Masterstudiengangs Therapiewissenschaften an der Hochschule Fresenius möchten in einer aktuellen Studie ermitteln, ob sich die Berufsbedingungen für Therapeuten in Zukunft so ändern, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Ergotherapie, Logopädie Physiotherapie und Podologie sichergestellt werden kann.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht dabei die Frage, ob und wie Kostenträger, Berufsverbände und Entscheidungsträger in der Politik auf die Abwanderung von Therapeutinnen und Therapeuten aus ihrem Beruf reagieren und welche Lösungsmöglichkeiten für die Problematik erarbeitet werden können. Die Erhebung ist eine Folgeuntersuchung zur Studie „Ich bin dann mal weg“, die im vergangenen Jahr von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule Fresenius durchgeführt wurde. Diese kam zu dem Ergebnis, dass jeder vierte Heilmittelerbringer aus dem Beruf aussteigt und jeder zweite über einen Berufsausstieg nachdenkt. Als Gründe wurden fehlende berufliche Perspektiven, Vergütungssätze knapp über dem Mindestlohn und mangelnde berufliche Anerkennung in Gesellschaft und Politik genannt.

„Was wir schon vorab sagen können: Viele der zum Thema angefragten Experten aus dem politischen Umfeld oder dem Umfeld der Krankenkassen haben ein Interview abgelehnt oder erst gar nicht auf die Anfrage reagiert“, berichtet Prof. Dr. Sabine Hammer, Dekanin des Studiengangs Therapiewissenschaften an der Hochschule Fresenius. „Das ist auch insofern interessant, weil Versicherte einen gesetzlichen Anspruch auf die Versorgung mit Heilmitteln – dazu gehören Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Podologie – haben, sofern diese medizinisch notwendig ist.“ Die medizinische Notwendigkeit kann beispielsweise nach einem Schlaganfall, nach Operationen, bei Stimmproblemen, neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose oder bei Störungen der kindlichen Entwicklung vorliegen.

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