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Leuphana veröffentlicht App für nachhaltigen ModekonsumMit der Green Fashion Challenge App stellt die Leuphana Universität Lüneburg jetzt ein kostenloses Online-Tool bereit, mit dem ein nachhaltiger Textilkonsum gefördert wird.

Leuphana veröffentlicht App für nachhaltigen Modekonsum
Das von Professor Dr. Jacob Hörisch und seiner Mitarbeiterin Lena Hampe entwickelte Projekt soll die Nutzerinnen und Nutzer im Alltag dabei unterstützen, ihr Verhalten in Einklang mit den eigenen Einstellungen zu nachhaltigem Modekonsum zu bringen. Erreichen wollen das die Entwickler durch spielerische Elemente wie Punktzahlen oder Auszeichnungen und die Möglichkeit, Freunde einzuladen und herauszufordern. Außerdem gibt es nützliche Tipps rund um grüne Mode zum Nachlesen. Erhältlich ist die App für alle Betriebssysteme auf der Webseite: https://green-fashion.app/

„75 Prozent der deutschen Modekonsumenten bewerten Nachhaltigkeit als wichtiges Kriterium für ihren Einkauf“, weiß Professor Hörisch. Trotzdem werden in Deutschland pro Jahr pro Person durchschnittlich 60 Kleidungsstücke gekauft, Socken und Unterwäsche nicht mitgerechnet. „Fast Fashion“ ist angesagt und der Anteil ökologisch oder sozial zertifizierter Mode liegt nach wie vor nur bei ca. 1-4 Prozent des gesamten Umsatzes. Für den Juniorprofessor für Nachhaltigkeitsökonomie und -management ist klar: „Es gibt also eine deutliche Differenz zwischen den selbst gesetzten Zielen der Konsumierenden und ihrem tatsächlichen, alltäglichen Konsumverhalten.“

Auf diesen „Intention-Behavior-Gap“, wie Hörisch ihn nennt, zielt die neue Green Fashion Challenge App. Sie soll die Nutzerinnen und Nutzer im Alltag dabei unterstützen, ihr Verhalten in Einklang mit den eigenen Zielen bezüglich nachhaltigen Modekonsums zu bringen. Diese Einstellungen werden zunächst abgefragt. Dabei geht es um Umwelt- und Sozialaspekte entlang des gesamten Lebenszyklus von Kleidungsstücken. Zu diesem Zweck können Nutzerinnen und Nutzer Ziele für ihre Einkäufe formulieren, wie etwa die monatliche Anzahl gekaufter Textilien oder den fair-trade-Anteil am Einkauf. Am Monatsende bekommen sie von der App ein Feedback in Form von Punkten und Auszeichnungen.

„Mit der App wollen wir für die eigenen Intentionen beim Modekonsum sensibilisieren, auf ein mögliches Missverhältnis zum tatsächlichen Konsum aufmerksam machen und dieses verringern“, so Hörisch. Er erwartet, dass eine solche Annäherung von Einstellungen und Verhalten letztlich eine Veränderung der Modekultur unterstützt.

Die Green Fashion Challenge App gehörte bereits zu den Gewinnern des diesjährigen Ideenwettbewerbs „Modekultur, Textilien und Nachhaltigkeit“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE). Für die Entwicklung der App standen während des einjährigen Förderzeitraums knapp 50.000 Euro zur Verfügung.
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