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"Great Companies To Work For"

In seiner dritten jährlichen Umfrage über "Great Companies to Work For" (Hervorragende Arbeitgeber) in Europa führt FORTUNE zehn Unternehmen - aus zehn verschiedenen Ländern - auf, die einen hervorragenden Arbeitsplatz, eine charakteristische Unternehmenskultur und eine eindeutige soziale Mission bieten. Ebenfalls aufgenommen wurde FORTUNEs jährliche Liste der "100 Best Companies to Work For" in Amerika. Die Artikel erscheinen in der FORTUNE-Ausgabe vom 26. Januar, die am 19. Januar an den Zeitungskiosken erhältlich ist und unter www.fortune.com abgerufen werden kann.

"Um die diesjährigen Kandidaten vorstellen zu können, prüften wir eine Vielzahl von Quellen", schreiben die Autoren Milton Moskowitz und Robert Levering. "Nach der Sondierung für unsere erste Liste von 65 Gesellschaften sprachen wir in jedem dieser Unternehmen mindestens einen ganzen Tag lang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern." Das Ergebnis? "Eine Fülle von Hinweisen darauf, wie wertvoll für Unternehmen Beschäftigte sind, die sich jeden Tag freuen, zur Arbeit zu kommen, und ihre Möglichkeiten, einen Beitrag für die allgemeine Gesellschaft zu leisten, zu schätzen wissen."

Die zehn Unternehmen sind - ohne besondere Reihenfolge:

- ASDA (Großbritannien). In der britischen Supermarktkette gibt es noch mehr als nur eine warme und gemütliche Atmosphäre; die Mitarbeiter haben klar definierte Aufstiegsmöglichkeiten nach der Einstiegsebene. "Kollegenzirkel" in jedem Geschäft dienen als Anlaufstelle für Beschwerden und Verbesserungsvorschläge.

- TPG (Niederlande). Die Postzustellungsgesellschaft ist wie ein Phönix aus der Asche der 1989 privatisierten Niederländischen Post auferstanden. Die Mitarbeiter sind begeistert, nicht nur von ihren Arbeitsplätzen, sondern auch von der Firmenphilosophie, wie etwa der Initiative von TPG zur Lieferung von Lebensmitteln in arme Länder.

- Novartis (Schweiz). Unter dem CEO Daniel Vasella hat die Pharmagesellschaft ihre interne Dynamik in einen Versuch zur Beschneidung der Bürokratie umgesetzt. Novartis bietet zahlreiche Nebenleistungen, darunter 23 Urlaubstage, zehn bezahlte Feiertage und eine Pensionskasse. Die Mitarbeiter sind stolz darauf, "Leben rettende Arzneimittel zu entwickeln".

- Siemens (Deutschland). Die Münchener Elektronikgesellschaft ist bei all ihrer hohen technologischen Kompetenz ihren Wurzeln treu geblieben und sorgt gut für ihre Beschäftigten. Durch die in der letzten Zeit vorgenommenen Veränderungen wurde die an den öffentlichen Dienst erinnernde Bürokratie in ein Leistungs-orientiertes Unternehmen verwandelt.

- Microsoft (Irland). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Dubliner Division - hauptsächlich mit Ingenieuren, Analysten und Programmierern besetzt - beschrieben das Klima bei Microsoft als eine Atmosphäre, in der sie ständig zur Verbesserung ihrer Leistung herausgefordert waren und dafür auch belohnt wurden.

- Ikea (Schweden). Das Möbelhaus ist stolz auf seine gleichberechtigte und informelle Atmosphäre. Die Beschäftigten werden "Kollegen" genannt - ohne wohl klingende Titel oder Vorrechte für Führungskräfte. Ikea sucht nach Leuten, die zu einem Unternehmen mit den Werten "Kostenbewusstsein, Bescheidenheit, Einfachheit und Vielfalt" kommen wollen.

- Cloetta Fazer (Schweden/Finnland). Skandinaviens größtes Konfektionshaus und die bekannteste Marke in Finnland. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, "Spaß und Freude" zu bereiten. Die Personalfluktuation liegt unter 1% im Jahr, gegenüber einem landesweiten Durchschnitt von 5% bis 7%.

- Caja Madrid (Spanien). Diese als Unternehmen ohne Erwerbscharakter organisierte Bank wird von einer Versammlung mit 320 Mitgliedern geleitet, darunter Vertreter von Regierung, Gewerkschaften und verschiedenen politischen und sozialen Gruppen. 25% der Gewinne fließen wieder in die Gesellschaft zurück und kommen einer Vielzahl von sozialen, Bildungs- und Kulturprojekten zugute. Die Personalfluktuation beträgt weniger als ein halbes Prozent im Jahr.

- Agora (Polen). Die Mission der größten Mediengesellschaft Mitteleuropas ist es, "Vertrauen, Toleranz, Achtung vor den Menschenrechten und Solidarität mit den weniger Glücklichen" zu fördern. Die Mitarbeiter erklären unaufgefordert und ohne Ironie, dass die Erhaltung der Seele eines Landes zu ihren Arbeitsaufgaben gehört. Rund 9% der Gesellschaft ist im Besitz der Belegschaft.

- Danone (Frankreich). Frankreichs größte Lebensmittelgesellschaft ist der Auffassung, dass die Wirtschaft ebenso einem sozialen Zweck wie einem wirtschaftlichen Zweck dienen muss. Als die Gesellschaft im Jahre 2001 acht Werke stilllegte, fand sie für die meisten der 1.800 entlassenen Arbeitskräfte einen anderen Job - und schuf neue Arbeitsplätze, indem sie gemeinsam mit lokalen Beamten an der Neuentwicklung von Standorten an den Plätzen arbeitete, an denen sich zuvor die Werke befunden hatten.

Darüber hinaus stellt FORTUNE seine siebente jährliche Liste der 100 besten Arbeitgeber Amerikas vor - allen voran J.M. Smucker, Hersteller von Marmeladen, Gelee und anderen Lebensmittelartikeln in Orrville, Ohio. Das seit 107 Jahren bestehende Familienunternehmen hatte in den letzten fünf Jahren eine Gesamtrendite von 100% und hat noch nie Mitarbeiter entlassen. Ein ohne Tricks arbeitendes Management beginnt mit den gemeinsamen CEOs Tim und Richard Smucker, die 2001 die Zügel übernahmen und sich an einen einfachen Verhaltenskodex hielten, der von ihrem Vater und ehemaligen Firmenchef Paul Smucker aufgestellt worden war. "Der Ansatz einer guten Zusammenarbeit untereinander, so ausgefallen er einem Außenstehenden auch erscheinen mag, hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eindeutig für sich gewonnen", erläutert FORTUNE-Autorin Julia Boorstin.

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