FINANZIERUNG IM MITTELSTAND
Eine empirische Untersuchung
Fachartikel 105
Fachbereich
Betriebswirtschaftslehre
Betriebswirtschaftslehre
Fachrichtung
Investition/Finanzierung
Investition/Finanzierung
Working Paper
2005
2005
Sprache
deutsch
deutsch
Co Autoren
Christian Marc Ringle
Christian Marc Ringle
Beschreibung
Zwei Drittel der befragten Unternehmen konstatiert die Weigerung der Banken, aufgrund von Forderungsausfällen die Kreditlinie zu erhöhen.
Die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe und Kundenbetreuung ist am schlechtesten ausgeprägt in der Beziehung zu Unternehmen
-mit ungünstiger Gewinnentwicklung seit 1995 (60%),
-mit hohem Fremdkapitalanteil (50%) und
-mit einem Jahresumsatz bis zu 5 Mio DM (45%).
Aufgrund dieser Fakten neigt knapp die Hälfte der unzufriedenen Unternehmen dazu, mit privaten Investoren zusammenzuarbeiten.
Sparkassen unterscheiden sich in bezug auf Kundenbetreuung und Bereitschaft zur Kreditvergabe nicht signifikant von Geschäftsbanken.
Die Kreditinstitute bevorzugen eindeutig große Firmen mit positiver Gewinnentwicklung und hoher Eigenkapitalausstattung bei der Kundenbetreuung und Kreditvergabe. Damit verfolgen sie – betriebswirtschaftlich richtig – das Ziel, ihren eigenen Unternehmenswert zu steigern und ihr Risiko zu vermindern. Mittel– bis langfristig hat diese Strategie gravierende Nachteile:
-Langjährige vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen zu mittelständischen Unternehmen werden aufs Spiel gesetzt.
-Das Versagen finanzieller Unterstützung bei Forderungsausfällen und einer vorübergehend ungünstigen Gewinnentwicklung trifft die Unternehmen empfindlich und belastet das Image der Kreditinstitute beim Mittelstand. - Eine psychologisch belastete Geschäftsbeziehung wirkt sich mittelfristig zu Ungunsten der Kreditinstitute aus und führt zu einer verstärkten Hinwendung zu privaten Investoren.