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Produkt- und Markenpiraterie in China

Raubkopierte Software, gefälschte Markenkleidung oder minderwertig nachgebaute Autoersatzteile – ein Großteil aller Plagiate weltweit kommt aus China. Damit missachtet China den Grundbestand ideeller Rechtsgüter (Urheber-, Marken- und Patentrechte) und beliefert den Weltmarkt vielfach mit Produkten, deren Produktion und Vertrieb gegen internationale Rechtsnormen verstoßen.
Aus welchen Gründen ist die Fälschungsindustrie in China so stark? Warum bleibt die chinesische Rechtspolitik beim geistigen Eigentum weitestgehend erfolglos? Und welche betriebswirtschaftlichen Instrumente stehen deutschen Unternehmen zur Verfügung, um Umsatzeinbußen und Imagerisiken durch gefälschte Plagiate zu reduzieren? Mit diesen Fragen setzen sich der Jurist Prof. Dr. Rainer Erd und der Betriebswissenschaftler Prof. Dr. Michael Rebstock in ihrem gerade veröffentlichten Buch „Produkt- und Markenpiraterie in China“ auseinander, beide Wissenschaftler der Hochschule Darmstadt.

Diese juristisch-ökonomische Kooperation bot sich deshalb an, weil Produktpiraterie in beiden Disziplinen eine Fülle von Problemen erzeugt. Die Hauptthese lautet: Produktpiraterie ist eine abhängige Variable des ökonomischen Wohlstands. Je mehr materiellen Wohlstand China produziert, desto geringer wird die Nachfrage nach rechtswidrig hergestellten Gütern.

Das Buch ist aus einem Forschungsprojekt hervorgegangen, das vom Zentrum für Forschung und Entwicklung (ZFE) der Hochschule Darmstadt großzügig finanziell unterstützt worden ist.

Bibliografische Angaben:
Rainer Erd, Michael Rebstock: Produkt- und Markenpiraterie in China. Aachen 2010, 211 Seiten (Paperback), Preis 32,80 Euro (ISBN 978-3-8322-8996-6).

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