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ESCP Europe: Digitalisierung – Chance oder Herausforderung für das Talent Management?

ESCP Europe: Digitalisierung – Chance oder Herausforderung für das Talent Management?
Die Digitalisierung wird in vielen Bereichen des Personalmanagements zu mehr Information und mehr Transparenz beitragen. Strategische Unternehmensentscheidungen können so fundierter als bisher getroffen werden. Das ist das Ergebnis des 5. Talent Management Thementages der ESCP Europe Berlin. Die Experten sind sich einig: die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung ersetzen aber keinesfalls den Einsatz von Talent Managern oder das persönliche Gespräch. Neue Prozesse, Systeme und auch die Interpretation von neuen Informationen im Kontext von Big Data oder HR Analytics stellen die Personaler selbst vor enorme Herausforderungen.

Fakt ist: Die Digitalisierung verändert die Unternehmenswelt und damit auch das Personalmanagement grundlegend. Es bieten sich großartige Chancen, aber auch erhebliche Herausforderungen sind zu bewältigen. Es gilt daher: Will man den Wettbewerb um die besten Talente für sich entscheiden, muss in Zeiten der Digitalisierung insbesondere auch das Talent Management überdacht und teilweise sogar neu gedacht werden.

Aylin Bruns, Leiterin Business Development von Talents Connect, bestätigt, dass Digitalisierung schon früh im Bewerbungsprozess unterstützen kann und nicht nur den Unternehmen das Identifizieren von Talenten leichter macht, sondern den Talenten auch den Weg für das Finden von passenden Arbeitgebern ebnet: „Digitalisierung ermöglicht, den Bewerbungsprozess um das Talent zu drehen und jeden gezielt abzuholen – damit entstehen Begeisterung und Erfolgserlebnisse auf beiden Seiten.“ Die rekrutierenden Unternehmen selbst überlassen nichts mehr dem Zufall. Die zur Verfügung stehenden Daten werden gezielt erfasst und genutzt, um den Bewerbungsprozess effizienter zu machen. Die gewonnene Zeit wird so zur Qualitätssteigerung in der Rekrutierung eingesetzt. Das bekräftigt auch Tim Verhoeven, Leiter Recruiting & Personalmarketing von Bearingpoint: „Durch Digitalisierung schaffen wir es, unsere Recruiting-Kanäle datengestützt transparent zu machen. Dadurch verabschieden wir uns vom Post & Pray.“

Digitalisierung hilft aber nicht nur bei der Rekrutierung, sondern auch bei der Bindung der Talente, vor allem in der Karriereentwicklung. So zeigt Nora Heer, Gründerin und Geschäftsführerin von Loopline Systems: „Durch neue Technologien wird das Bauchgefühl durch ein zahlengetriebenes Talentmanagement unterstützt und gute Leistung anhand konkreter Beispiele transparent – der Mitarbeiter nimmt seine Entwicklung selbst in die Hand.“ Hierbei helfen z. B. moderne App-gestützte Feedbacksysteme. Auch die Abhängigkeit von Vorgesetzten nimmt ab, denn Digitalisierung ermöglicht den Mitarbeitern, sich selbst einzubringen, sogar in der Gestaltung ihrer eigenen Entwicklungsperspektiven im Unternehmen. Diese Zielsetzung der Selbstverantwortung verfolgt z. B. die Deutsche Bahn: „Führungskräften die Möglichkeit und die Verantwortung zu geben, ihre eigene Karriere zu gestalten – das wird durch Digitalisierung einfacher denn je“, sagt Nils Stegemann, Leiter Talentmanagement und International Assignments.

„Doch Digitalisierung ist keine alleinstehende Lösung für alle HR-Probleme“, stellt Dr. Marion Festing, Professorin für Personalmanagement und Interkulturelle Führung an der ESCP Europe Berlin, fest: „Digitalisierung ermöglicht eine enorme Qualitätssteigerung im Talent Management, den Talent Manager ersetzt sie jedoch nicht, da persönliche Interaktion wichtig bleibt und zusammen mit den Ergebnissen digitaler Prozesse die Grundlage für besser fundierte Entscheidungen bildet.“ Als Akademische Leiterin des Talent Management Instituts der ESCP Europe Berlin freut sie sich schon auf weitere spannende Diskussionen über innovative Möglichkeiten und Trends im HR-Bereich, wenn es am 19. September 2017 beim nächsten Talent Management Thementag wiederum mit spannenden Gästen um die Frage geht, wie Talent Management zur Agilität von Unternehmen beitragen kann.

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