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Seminar im Komplementärstudium: Leuphana goes WackenWie kann ei­nes der welt­weit größten Me­tal-Fes­ti­vals nach­hal­ti­ger wer­den? Leu­pha­na-Stu­die­ren­de ha­ben ein Se­mes­ter lang Ide­en zu Di­gi­ta­li­sie­rung, Um­welt­schutz und In­klu­si­on ent­wi­ckelt und anläss­lich des 30-jähri­gen Be­ste­hen

Seminar im Komplementärstudium: Leuphana goes Wacken
Der Lehr­be­auf­trag­te Ma­nou­chehr Shams­ri­zi ist po­li­ti­scher Phi­lo­soph - und Me­talhead. Be­reits acht Mal be­such­te er Wa­cken und er­leb­te wie das Fes­ti­val im Lau­fe der Jah­re wuchs – so­wohl an Fans, tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen, aber auch an Müll. In sei­nem Se­mi­nar „Wa­cken zwi­schen Wahn und Wis­sen­schaft“ ent­wi­ckel­te er im Win­ter­se­mes­ter 17/​18 ge­mein­sam mit rund 40 Stu­die­ren­den Ide­en für ein nach­hal­ti­ges und mo­der­nes Wa­cken. „Eine Stu­die­ren­den-Grup­pe plan­te bei­spiels­wei­se ein Pfand­sys­tem für Grill-Ausrüstun­gen, das Plas­tik­be­steck und Ein­mal-Rost überflüssig macht“, be­rich­tet Shams­ri­zi. The­ma­ti­siert wur­den aber auch Re­gio­na­lität der Pro­duk­te, Kon­zer­te in vir­tu­el­ler Rea­lität, bar­geld­lo­ses Zah­len mit ei­ner Art Wa­cken-Card oder die Ver­bes­se­rung von Roll­stuhl­we­gen. Teil des Se­mi­nars war eine Ex­kur­si­on zum Fes­ti­val-Gelände in Schles­wig-Hol­stein, wo die Stu­die­ren­den mit den Wa­cken-Gründern Hol­ger Hübner und Tho­mas Jen­sen ihre Ide­en dis­ku­tier­ten – die sich be­son­ders von der In­ter­dis­zi­pli­na­rität der Ansätze be­ein­druckt zeig­ten. Man­che Emp­feh­lun­gen, wie das bar­geld­lo­se Be­zah­len oder das Her­an­tas­ten an eine Ga­ming-Area, wur­den in­zwi­schen um­ge­setzt. „Zum diesjähri­gen 30-jähri­gen Be­ste­hen ha­ben die Wa­cken-Gründer ei­nen ThinkTank zu nach­hal­ti­gen The­men ent­wi­ckelt, die Wa­cken Fu­ture Fac­to­ry. Er ist of­fen für alle“, be­rich­tet Shams­ri­zi. Dort wur­den die Leu­pha­na-Ide­en ein zwei­tes Mal vor­ge­stellt und mit Fes­ti­val­ver­ant­wort­li­chen, Be­su­chern, und an­de­ren Sta­ke­hol­dern dis­ku­tiert.

„Fes­ti­vals sind mehr und mehr Ge­gen­stand der For­schung und wer­den als ge­sell­schaft­li­che La­bo­re ver­stan­den.“, erklärt Ma­nou­chehr Shams­ri­zi. Sol­che mehrtägige Ver­an­stal­tun­gen in Größe ei­ner Großstadt sei­en ab­ge­schlos­se­ne kul­tu­rel­le Er­eig­nis­se, die aber wie eine Ge­samt­ge­sell­schaft In­fra­struk­tur und Tech­nik benöti­gen. „Re­ak­tio­nen auf In­no­va­tio­nen können in die­sem ab­ge­schlos­se­nen Raum gut ana­ly­siert wer­den“, erklärt Shams­ri­zi. Fans spie­len da­bei eine ent­schei­den­de Rol­le. Der Stu­dent der Wirt­schafts­in­for­ma­tik, Éti­en­ne Pri­na­ge, der das Se­mi­nar als stu­den­ti­sche Hilfs­kraft un­terstützte, war be­reits zehn­mal in Wa­cken: „Es ist gut, dass die Fans bei der Ent­wick­lung des Fes­ti­vals zu Wort kom­men. Zu ei­ner Me­tal Com­mu­ni­ty passt nicht top­down.“

Weitere Informationen: Komplementärstudium

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