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Abonnement-Müdigkeit: Wie Studierende den Überblick über digitale Dienste behalten

Du sitzt abends in deinem Zimmer und fragst dich, wieso dein Saldo so niedrig ist. Dann fällt es dir ein – Netflix, Spotify, Amazon Prime, vielleicht noch Adobe Creative Cloud oder ein Fitness-App-Abo? Kein Wunder, dass sich das summiert. Laut einer Umfrage von ExpressVPN fühlen sich 2 von 5 Menschen von ihren Abonnements überfordert. Gehört auch du dazu? Willkommen in der Welt der Abonnement-Müdigkeit – einem Problem, das besonders Studierende nur allzu gut kennen.

Was ist Abonnement-Müdigkeit?


Abonnement-Müdigkeit beschreibt das Gefühl der Überforderung durch zu viele digitale Dienste und ihre Kosten. Gerade Studierende sind dafür anfällig: Hier ein Streaming-Dienst für die Lieblingsserie, dort ein Cloud-Speicher für die Uni, und weil man ja auch mal etwas für die Fitness tun will, kommt noch ein Abo fürs Work-out hinzu. Klingt nach Luxus, oder? Aber wenn du alles zusammenzählst, merkst du schnell, dass sich selbst kleine Beträge aufsummieren.

Viele Dienste bieten mittlerweile günstige Studentenrabatte, was den Einstieg verlockend macht. Doch gerade diese „kleinen Rabatte“ verleiten oft dazu, mehr abzuschließen, als wirklich nötig ist. Am Ende bist du abonniert, was das Zeug hält – und hast längst den Überblick verloren.

Warum sind Studierende besonders betroffen?


Als Studentin oder Student bist du ständig auf der Suche nach praktischen Lösungen für Alltag, Uni und Praktikum. Du willst flexibel bleiben, sparen, aber trotzdem nichts verpassen. Genau hier kommen die Anbieter ins Spiel, die mit Slogans wie „Für Studierende nur 4,99 € im Monat!“ werben. Es klingt immer wie ein Schnäppchen, oder? Das Problem: Mit jedem Klick auf „Jetzt abonnieren“ verpflichtest du dich zu einem weiteren Dienst – und vergisst vielleicht sogar, dass du ihn abgeschlossen hast.

Ein weiteres Problem ist die sogenannte „Auto-Renewal“-Falle: Viele Abos verlängern sich automatisch, wenn du nicht rechtzeitig kündigst. Das mag praktisch erscheinen, aber oft sind es genau diese Verlängerungen, die zu einem bösen Erwachen führen.

bild-rechts Netflix und Co.: Beliebte Abos auf einen Blick – doch wie können Studierende den Überblick über ihre digitalen Dienste behalten? Pixabay.com / rswebsols

Die psychologische Komponente: Warum es so schwer ist, Nein zu sagen


Vielleicht kennst du das: Du denkst dir, dass 10 Euro pro Monat ja nicht die Welt sind. Und dann kommt der nächste Dienst, der nochmal 8 Euro kostet. „Das geht schon“, redest du dir ein. Schließlich willst du nicht auf den neuesten Film verzichten oder riskieren, dass deine Hausarbeit ohne Cloud-Speicher verloren geht.

Das sogenannte „FOMO“ – Fear of Missing Out – spielt hier eine große Rolle. Die Angst, etwas zu verpassen, verleitet dazu, mehr zu abonnieren, als tatsächlich nötig ist. Das Marketing der Anbieter tut sein Übriges: Ständig wirst du daran erinnert, was dir ohne Abo alles entgeht.

Wie du den Überblick behältst


Aber keine Panik – es gibt Lösungen! Mit ein paar Tricks kannst du deine Abos in den Griff bekommen und Abonnement-Müdigkeit vermeiden.

  • 1. Liste machen und Kosten checken – Zunächst solltest du dir einen Überblick verschaffen. Schreib alle Abos auf, die du hast, und notiere die monatlichen Kosten. Oft reicht schon dieser Schritt, um zu erkennen, wie viel Geld tatsächlich abfließt. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich die Beträge summieren.
  • 2. Prioritäten setzen – Frage dich ehrlich: Welche Dienste nutzt du wirklich? Wenn du dich dabei ertappst, dass du das Fitness-Abo seit Monaten nicht mehr geöffnet hast oder den Streaming-Dienst nur noch für einen Film im Monat nutzt, dann überlege, ob du darauf verzichten kannst.
  • 3. Teilen statt allein zahlen – Eine der besten Möglichkeiten, um Kosten zu sparen, ist das Teilen von Abos. Viele Dienste erlauben es, dass mehrere Personen einen Account nutzen. Sprich dich mit Freunden oder Mitbewohnern ab und teilt euch die Kosten. So kannst du weiterhin alle Vorteile genießen, ohne dafür allein aufkommen zu müssen.
  • 4. Kündigungs-Erinnerungen setzen – Die meisten Abos verlängern sich automatisch, wenn du sie nicht rechtzeitig kündigst. Um das zu vermeiden, setze dir Erinnerungen im Kalender. Apps wie „AboAlarm“ oder „Rocket Money“ helfen dir zusätzlich dabei, den Überblick zu behalten und rechtzeitig zu kündigen.
  • 5. Kostenlose Alternativen prüfen – Es gibt viele Alternativen zu kostenpflichtigen Diensten. Open-Source-Programme wie LibreOffice oder Google Drive eignen sich genauso hervorragend wie die teuren Office-Suiten. Für Fitness-Workouts findest du auf Plattformen wie YouTube eine riesige Auswahl – kostenlos!

Die Vorteile eines minimalistischen Ansatzes


Manchmal kann weniger wirklich mehr sein. Wenn du dich auf die tatsächlich notwendigen Anbieter konzentrierst, sparst du auch Zeit und Energie. Der Grund liegt auf der Hand: Du musst dich weniger um Kündigungen kümmern, sparst Platz auf deinem Smartphone und reduzierst unnötige Ablenkungen. Ein minimalistischer Ansatz hilft dir zudem, bewusster mit deinen Finanzen umzugehen. Du lernst, zwischen „nice to have“ und „wirklich notwendig“ zu unterscheiden. Und das Beste: Du hast mehr Geld für andere Dinge, die wirklich wichtig sind – ob das nun ein Wochenende mit Freunden oder ein neues Lehrbuch für die Uni ist.
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