Lebensläufe für Europa
Bewerber um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz sollen künftig EU-weit vergleichbare Angaben machen. Grundlage dafür wird ein Muster-Lebenslauf, den die Europäische Kommission an diesem Mittwoch vorlegen will. Anders als viele deutsche Lebensläufe sieht der EU-Vorschlag kein Foto des Bewerbers oder der Bewerberin vor. Ausführlich sollen hingegen soziale, künstlerische oder technische Kenntnisse und Fähigkeiten beschrieben werden, die nicht im Rahmen des Berufs oder einer Ausbildung erworben wurden.
Mit ihrer Vorlage kommt die Kommission einer Aufforderung des EU-Gipfels von Lissabon im Jahr 2000 nach. Der Muster-Lebenslauf soll es den EU-Bürgern erlauben, ihre Qualifikationen effizienter darzustellen und ihren Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt erleichtern. Seine Verwendung soll aber freiwillig bleiben.
Der Muster-Lebenslauf sieht getrennte Auflistungen der beruflichen Erfahrungen und zu Bildung und Ausbildung vor, beginnend mit den neuesten Daten. Darin sollen Namen und Adressen der früheren Arbeitgeber enthalten sein, heißt es in dem der dpa vorliegenden Kommissionsvorschlag. Zudem sollen persönliche Kenntnisse und Fähigkeiten aufgezählt und erläutert werden, die "nicht notwendigerweise mit formalen Zeugnissen und Diplomen" nachgewiesen werden können. Bewerber sollen nach Vorstellungen der Brüsseler Behörde auch soziale Kompetenzen beschreiben, die sie etwa im Zusammenleben oder -arbeiten mit anderen Menschen oder in einer multikulturellen Umgebung gewonnen haben. Ausdrücklich genannt werden sollen auch Sprachkenntnisse und freiwilliges Engagement in Sport oder Kultur. Beispiele für die Verwendung des Muster-Lebenslaufs will die Kommission von März an auf der Internet-Seite veröffentlichen.